Typisch philippinischer Alltag: Tabo im Badezimmer, Tricycle im Straßenverkehr und Karaoke unter Freunden – auch bei Stromausfall.

Tabo und Tricycle – Willkommen im Alltag der Philippinen: Was am Anfang verrückt wirkt, aber bald ganz normal wird

April 21, 20252 min read

Wer auf den Philippinen lebt – ob als Auswanderer, Digitalnomade oder Langzeitbesucher – wird früher oder später mit Dingen konfrontiert, die zunächst völlig absurd erscheinen.
Doch was bei der Ankunft für Stirnrunzeln sorgt, wird schon bald zum charmanten Teil des neuen Alltags. Willkommen in einem Land, in dem Improvisation regiert – und ein Plastikbecher mehr Bedeutung hat als eine Dusche.


1. Der Tabo – Hygiene auf tropisch

Keine Dusche? Kein Problem.
Der Tabo, ein einfacher Plastikbecher mit Griff, ersetzt hier Duschkopf und Klospülung. Man schöpft Wasser aus einem Eimer und reinigt sich – fertig.
Was zunächst wie eine Notlösung wirkt, ist in Wahrheit ein Beispiel für umweltfreundliche, kostengünstige und effektive Hygiene.
Und ja: Wer’s einmal gelernt hat, vermisst ihn in Europa schmerzlich.


2. Tricycles – Der König der Nebenstraße

Du denkst, du kennst öffentlichen Nahverkehr? Denk nochmal.
Tricycles – Motorräder mit angebautem Beiwagen – sind das Rückgrat des philippinischen Kurzstreckennetzes.
Mal bunt verziert mit Bibelversen, mal zusammengeschweißt aus fünf Motorrädern – der Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Und das Beste: Preisverhandlungen gehören dazu. Es ist nicht nur Fortbewegung, es ist Kultur in Bewegung.


3. Karaoke – Pflichtveranstaltung mit Herz

Hier wird nicht gefragt, ob du singen kannst – sondern wann du dran bist.
Karaoke ist tief in der philippinischen Seele verankert. Ob Geburtstag, Beerdigung oder Sonntagsbraten: Das Mikrofon wandert immer rum.
Selbst die schrägsten Töne werden mit Applaus belohnt. Und wer „My Way“ singt, sollte sich vorher erkundigen – denn der Song ist hier fast heilig (und angeblich schon Auslöser blutiger Streits gewesen).


4. Brownouts – Strom weg, Stimmung da

In Deutschland wäre es ein Grund für Beschwerden – hier ist es ein Grund für Gemeinschaft.
Wenn der Strom ausfällt (was regelmäßig passiert), wird der Ventilator leise, aber das Dorf laut.
Kerzen an, Tanduay-Rum auf den Tisch, Gitarren raus – Brownouts sind oft die schönsten Abende.
Und wenn’s mal länger dauert? Kein Stress – morgen ist ja auch noch ein Tag.


5. Ohne Reis? Ohne mich!

Reis ist keine Beilage – Reis ist Lebenselixier.
Dreimal täglich, sieben Tage die Woche. Kein Reis = keine Mahlzeit. Selbst Nudelgerichte oder Burger lösen bei vielen nur Schulterzucken aus.
„Walang rice, walang life.“ Dieser Spruch ist kein Witz – es ist eine Überzeugung.


Fazit

Wer bereit ist, sich auf die philippinische Lebensweise einzulassen, wird mit einer Lebensqualität belohnt, die mit Gelassenheit, Kreativität, Lebensfreude und Gemeinschaft punktet.
Der Tabo zeigt dir, wie wenig du brauchst. Das Tricycle bringt dich überall hin. Und Karaoke erinnert dich daran, dass das Leben gefeiert werden will – auch schief gesungen.

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